Ernährung bei Neurodermitis


Natürlich weiß inzwischen jeder, dass eine ausgeglichene Ernährung ein wichtiger Baustein für die Gesundheit und das Wohlbefinden unseres Körpers ist.
Ernährung bei Neurodermitis
Gerade bei Menschen mit Neurodermitis kommt der Ernährung eine besondere Bedeutung zu, da die Neurodermitis oftmals mit Nahrungsmittel-Allergien einhergeht.Bei vielen Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten spielt das Milcheiweiß (Lactoprotein), aber auch der Milchzucker (Lactose) eine große Rolle. Auch bestimmte Getreidesorten wie z.B. Weizen, div. Südfrüchte und spezielle Obstsorten können Allergien auslösen.

„Neurodermitis – auch ein Ernährungsthema?“

Neurodermitis ist keine isolierte Hauterkrankung, sie ist eine Krankheit die immunologisch, nahrungsallergisch und psychisch bedingt ist. Der Körper reagiert sensibel. Unter Streß verändert sich der Abwehrmechanismus des Immunsystems auf den Schleimhäuten und im Blut. Dieses „falsch“ reagierende System kann man nach Prof. Dr. Stemman (Klinik Gelsenkirchen) wahrscheinlich überlisten, wenn man seine individuellen Allergene herausfindet und über einen längeren Zeitraum konsequent meidet.
Das bedeutet für den Neurodermitiskranken, dass er weiß, auf welche Lebensmittel er reagiert. Die häufigsten Unverträglichkeiten treten auf bei:

  • Milch- u. Milchprodukten
  • Zitrusfrüchten
  • Zucker
  • Weizen
  • Fleisch, Wurst (v. Schwein)
  • Nüssen
  • Eiern

… da fast alle diese Lebensmittel den Körper übersäuern. Jede Allergie gedeiht bei säuernder Kost viel schneller. Durch Essen von Gemüse und Vermeiden von säruehaltigen Lebensmitteln gelingt es, ein neutrales, evtl. ein alkalisches Stoffwechselmilieu zu erreichen. Die Ernährung ist so individuell wie der Mensch selber. Darum muß viel ausprobiert werden.
Welche Lebensmittel sind zu bevorzugen: Lebensmittel aus dem biologisch/ökologischem Anbau.
Milchersatz:
Reismilch, Haferdrink, Kokosmilch, Ziegenmilch, Schafsmilch, (Sojamilch – Vorsicht, auch hier können Unverträglichkeiten auftreten)
Ziegenkäse und Schafskäse
Getreide:
außer Weizen alle Sorten, auch Kamut (alte Weizenart)
immer in gekochter form, nie roh
Gemüsesorten:
einheimische Gemüsesorten, Vorsicht bei Paprika, Zwiebeln und Tomaten
Obstsorten:
alle einheimischen Obstsorten bevorzugen
Fette:
Sauerrahmbutter, kalt gepreßte Öle
Fleisch:
Rind, Pute; Huhn
Fisch:
Seefisch bevorzugen
Fleisch und Fisch bis zu 2mal pro Woche
Getränke:
natriumarmes Tafelwasser, Leitungswasser, säureame Teesorten
Süßes:
Trockenfrüchte ungeschwefelt in kleinen Mengen
Honig, Ahornsirup, Agavendicksaft, Reismalz
Nußersatz:
Buchweizen oder Sonnenblumenkerne
Buchweizen in der Pfanne geröstet, schmeckt wie Nüsse, als Zwischenmahlzeit geeignet
Ein Wort zum Schluß:
Es sollte auch immer überprüft werden, ob der Darm in Ordnung ist. Sind Pilze im Darm, wird das Immunsystem beeinträchtigt, die Allergie hat mehr Chancen sich breit zu machen. Ein Stuhltest beim Arzt wäre sicherlich sinnvoll.
 

Unser Tipp: eigenen PH-Wert testen!

Besorgen Sie sich in der Apotheke PH-Indikatorpapier. Damit können Sie jede Flüssigkeit auf ihren ph-Wert überprüfen. Natürlich auch Ihren Urin. Die jeweilige Verfärbung durch die Flüssigkeit können sie mit einer Farbscala vergleichen, die Aufschluß über den PH -Wert gibt. Wir habens probiert – es ist ganz einfach – und interessant zu wissen, wie „SAUER“ man eigentlich ist. Ab sofort gibts also keine Ausreden mehr für lange Gesichter – denn ein saures Millieu schlägt bekanntlich auch aufs Gemüt. (PH-Wert 7 = neutral)

Alle Ernährungs-Stichworte aus obigem Text im Überblick:

lactose Milchzucker
lactoprotein Milcheiweiß
Kamut (alte Weizenart)
PH-Indikatorpapier mit Indikatorlösung getränktes Filterpapier, meist zur pH-Messung einer Reaktionslösung