Der Begriff Ökologische Verantwortung wird viel strapaziert. Im Alltag stets ökologisch zu handeln ist jedoch ein hoher Anspruch, dem nicht jeder gerecht werden kann. Nicht zuletzt sind wir überwiegend von einer Produktkultur umgeben, die diesem Gedanken nicht durchgängig Rechnung trägt.
Und während einige Zeitgenossen ohnehin davon ausgehen, dass sie nicht von den Folgen verantwortungslosen Konsums betroffen werden, legen andere die ökologische Messlatte für sich selbst oft noch eher niedrig an, hoffen aber, dass die Kinder ökologische Verantwortungs zusagen mit der Muttermilch aufsaugen, wenn sie von Anfang in entsprechende Textilien gekleidet werden: Ob und inwieweit das Tragen ökologisch hergestellter Kindermode tatsächlich dazu führt, dass diese Kinder zu Menschen heranwachsen, die ein gesteigertes ökologisches Gewissen haben, ist eine Frage, über die es sich lohnt, nachzudenken.
Naturfaserjacke versus Polyesteranorak
Beliebt ist grundsätzlich das, was die Mode diktiert – jedenfalls bei Erwachsenen. Kinder sehen das mit anderen Augen. Denn hier ist schon früh die Gruppe der Freunde, die sogenannte Peergroup das, woran sich das Kind orientiert: Auch schon bei den Kleinen. So ist das gut, richtig und erstrebenswert, was die Freunde anziehen – die Gruppe der Freunde/Peergroup hält das Modezepter fest in der Hand! Dabei sorgen ganze Industriezweige dafür, dass bestimmte “kindgerechte” Produkte hergestellt und von Kindern bevorzugt und getragen werden – insbesondere sogenannte Warenverbundsysteme sind die Ursache für die Vorliebe betreffend bestimmte Produkte. Hier werden wiederkehrend Motive, oder Themen, die bei Kindern besonders beliebt sind, auf alle erdenklichen Produkte aufgebracht, um das Kaufinteresse zu steigern. Die glitzernde Fee aus dem Kinofilm lächelt nicht nur auf der Teetasse, sie ziert auch das T-Shirt, denSchulranzen, die Federtasche, den Füllhalter und die Bettwäsche. Produkte, die ökologisch hergestellt werden, weisen nicht selten ein anderes Design auf, das nicht unbedingt dem kindlichen “Mainstream” entspricht. So kann das durchaus sinnvolle Anliegen der Eltern, die Kinder ökologisch, gesund und rückstandsfrei zu kleiden (und auch zu ernähren) mehr oder weniger torpediert werden: Giftige Stoffe und Chemikalien sind ebenso unsichtbar, wie die Frage der Ausbeutung von am Produktionsprozess beteiligten Arbeitern für Kinder nicht nachvollziehbar ist – die Glitzerfee hingegen ist sichtbar und “sooo süüüß” – kein Wunder, dass sie viele Produkte “schön zaubern” kann.
Ökologische Verantwortung – das gute Gewissen ist nicht umsonst
Wenn nur ein Kind in einer Kindergruppe eine Jacke aus Naturfasern aus ökologischem Anbau trägt, die anderen aber eine Polyesterjacke, auf der die Glitzerfee den Zauberstab schwingt, dann wird das Kind mit der Naturfaserjacke schnell zum Außenseiter: Ob so ökologisches Bewusstsein angebahnt wird, ist eher fraglich: Die Peergroup ist weit wichtiger, als der Gedanke, dass die Polyesterjacken nebst Glitzerfeen irgendwann erhebliche Giftwolken auf unserem Planeten zurücklassen werden. Und: Es sind oft gerade die Kinder, die mit einem höheren Anspruch an ökologische Verträglichkeit aufwachsen, die sich auf schnelllebige und verantwortungslos produzierte Massenware stürzen – ein ständig drohend erhobener “ökologischer Zeigefinger” wirkt schnell konträr. Insgesamt kommt erschwerend hinzu, dass fast alle Produkte – und insbesondere Textilien – die Öko-Siegel tragen, ein höheres Preisniveau aufweisen und nicht “an jeder Straßenecke” erhältlich sind. So ist es oft doppelt schwer, dem eigenen Wunsch nach ökologischer Verantwortung entsprechen zu können. Eine positive Entwicklung zeichnet sich hier jedoch im Bereich des Online-Handels ab, hier gibt es immer mehr Anbieter, die höchst ansprechende Bekleidungsstücke aus ökologisch hergestellten Materialien anbieten. Die verminderten Betriebskosten schlagen sich nicht zuletzt in der Preisgestaltung nieder und machen es möglich, online bequem und zu angemessenen Preisen einzukaufen: Kindermode von deerberg.de ist ein gutes Beispiel dafür.
Die Geschichte vom allmählichen Verschwinden der “Glitzerfee”
Ökologisch verantwortlich zu handeln und konsumieren, verlangt heute noch einen deutlichen Mehraufwand und oft auch gesteigerte Kosten. Wenn es Schule macht, dass der Kauf vonKindermode aus ökologischer Herstellung bequem und zu angemessenen Preisen möglich ist, werden wohl immer mehr Eltern auf dieses – ohne Zweifel sinnvolle – Angebot zurückgreifen. Dann wird wohl auch die Glitzerfee, die viele Gesichter hat, allmählich verschwinden – weniger Glitzerfeen und mehr Naturfaserjacken aus ökologisch hergestellten Materialien erhöhen die Akzeptanz dieser Produkte/Textilien bei den Kindern. So gewinnt der Begriff der ökologischen Verantwortung immer mehr an Bedeutung gewinnt: “Wie – Du trägst keine Naturfaserjacke? Weißt Du eigentlich, wie Deine Polyesterjacke einmal entsorgt werden muss?” Ein ökologisches Gewissen und den Gedanken der Nachhaltigkeit bei Kindern zu entwickeln, wird immer nachhaltiger möglich sein, wenn sich zunehmend mehr Menschen für ökologisch hergestellte Textilien entscheiden und Kinder vor allem auch in die Lage versetzt werden, den abstrakten Begriff “ökologische Verantwortung” mit Leben zu füllen. Hier sind alle Beteiligten gefordert, die ein ökologisches Gewissen haben!