Jomol Therapie


Das biologische Präparat Jomol besteht aus speziellen Bestandteilen der Zellwand des Bakteriums Nocardia Opaca. Es heftet sich an Krebsgewebe, markiert es und macht es so für die Killerzellen des Immunsystems erkennbar. Gleichzeitig wird dadurch die körpereigene Abwehr aktiviert. Bei der sogenannten Jomol “Carrier-Zytostase” werden Zellgifte in geringer Dosis an Jomol angekoppelt und damit auf den Weg zum Tumorgewebe gebracht. Das Präparat Jomol kann oral eingenommen oder in die Haut gespritzt werden. Weiterhin eignet sich das Präparat zur Diagnose von tumorösen Veränderungen. Da sich Jomol direkt an tumoröses Gewebe bindet, kann es auf diese Weise für Diagnosezwecke mit radioaktivem Material als auch mit wachstumshemmenden Mitteln gekoppelt werden. Jomol ist fast frei von Nebenwirkungen. Es besteht unter bestimmten Umständen die Möglichkeit, dass die Krankenkasse die Kosten der Therapie übernimmt.
Jomol Therapie

Grundlagen der Jomol Therapie

Schon 1890 entdeckte der New Yorker Chirurg William B. Coley, der am Memorial-Hospital zwischen 1892 und 1931 tätig war, dass sich bei einer Reihe von krebskranken Patienten nach einer schweren bakteriellen Infektion Krebstumore zurückbildeten. Da die Bakterien der Infektion nicht für die direkte Zersetzung des bösartigen Gewebes verantwortlich sein konnten, vermutete er, dass die Entzündung die körpereigenen Abwehrkräfte anregte. Durch diese Mobilisierung des Immunsystems könnte der Krebstumor vermindert werden. Nach dieser Beobachtung begannen William Coley und weitere Ärzte damit, Krebspatienten künstlich mit Bakterien zu infizieren. Damit diese Infektion jedoch nicht außer Kontrolle geriet, nahmen sie statt lebender Krankheitserreger später abgetötete Bakterien.
Bis sich die Strahlen- und Chemotherapie in den dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts entwickelte, war die Gabe von diesen Bakterienextrakten (z. B.der Krebsimpfstoff „Coley’s Toxin“) die damals einzige schulmedizinisch akzeptierte systemische Krebstherapie. Doch auch als sich die operative Tumorentfernung, die Strahlen- und Chemotherapie bereits etabliert hatten, wurde immer wieder nach zusätzlichen Möglichkeiten gesucht, die körpereigene Abwehr zu aktivieren. Basierend auf den Forschungen William Coleys entdeckte der Mediziner L.J. Old ein körpereigenes, kleines Protein, den Tumor-Nekrose-Faktor (TNF), der das Absterben von Tumoren begünstigt. Dieser Faktor spielt eine regulative Rolle im komplexen Geschehen der körpereigenen Abwehrfunktion des menschlichen Immunsystems. Es ist dafür zuständig, Entzündungen zu bekämpfen und Zellschäden zu beheben.
Der TNF ist einer von vielen Botenstoffen der Immunabwehr. Er hat sich in der Krebstherapie jedoch noch nicht richtig etablieren können. Grund dafür ist die erforderliche hohe Blutkonzentration, die jedoch zu Schocks und sogar zum Tod führen kann.
Lloyd J. Old beschäftigte sich in den letzten 20 Jahren mit den Forschungen auf der Suche nach krebsspezifischen Antigenen. Zu dieser Therapierichtung bemerkt der Arzt Folgendes:
“Damit hat sich mittlerweile bestätigt, daß William Coleys Entscheidung, Krebspatienten mit Bakterien zu behandeln, sinnvoll war. Immer wenn seine Toxine erfolgreich waren, haben sie so gut wie sicher menschliche Makro-phagen (wandernde Zellen, die am Abwehrkampf beteiligt sind) zur Bildung des Tumor-Nekrose-Faktors und anderen Faktoren angeregt, die dann im Zusammenspiel Anti-Krebs-Wirkung entfalteten. Warum wurde dann aber Coleys Ansatz so viele Jahre lang von den meisten Klinikern ignoriert?”
In den letzten Jahren wird die Anwendung von bakteriellen Immunaktivatoren zur Krebstherapie wieder mehr beachtet. In dem in den USA 1989 herausgegebenen onkologischen Standardwerk “Cancer” wird die Rückbildung von großen Krebstumoren beschrieben. Bei Harnblasenkrebs beispielsweise wird die Applikation von Bakterien (hier abgeschwächte Tuberkulosebakterien) auch als “schulmedizinisch etabliert” betrachtet.
Bei der Immunstimulation mit Bakterien werden abgetötete Erreger oder Teile dieser Bakterien wie zum Beispiel Bestandteile aus der Bakterienwand verwendet. In Frankreich und Japan werden die Forschungen über diese Immunstimulatoren besonders stark vorangetrieben. In Japan wurde diese Methode sogar vorbeugend eingesetzt. So wurden Arbeitern, die stark krebserzeugenden Chemikalien ausgesetzt waren, Bakterienbestandteile verabreicht.
Auch in Deutschland trat Dr. med. Udo Ehrenfeld “William Coleys Erbe” an. Als erster Forscher erfüllte er die Forderung des Chemikers Paul Ehrlich, der die Chemotherapie begründete, nach einem Medikament in der Krebstherapie, welches gezielt an bösartigen Gewebe anbindet und dieses vernichtet, ohne dass das “Gesamtsystem Mensch” durch die sich verbreitenden Zellgifte der Chemotherapie in Mitleidenschaft gezogen wird. Trotz aller Erfolge gilt in Deutschland die Immuntherapie verschiedener Krebsarten durch Stimulatorsubstanzen als “Außenseitermethode”.
Das biologische Präparat Jomol ist ein wäßriger Extrakt aus der Zellwand des Bakteriums „Nocardia opaca“ aus der Gattung der Strahlenpilze. Der Extrakt beinhaltet hauptsächlich größere Aminosäureverbindungen und geringe Mengen an Vielfachzuckern. Die exakten chemischen Strukturen wurden bis heute noch nicht bestimmt. An dieses Substanzgemisch kann zum Beispiel ein Fluoreszenzfarbstoff oder ein Radionuklid angebunden werden, so dass man mit Hilfe einer Gammakamera sehen kann, wo sich der markierte Stoff im Körper befindet. Das Jomol Präparat hat die Eigenschaft, sich gerade an verschiedenste Arten von Tumorgewebe anzubinden. Deshalb dient Jomol zudem als zuverlässiges Mittel der Diagnose. Unter einem UV-Mikroskop kann man auf den Krebszellen den Fluoreszenzfarbstoff sehen, der durch Jomol an den Tumor transportiert wurde.
Gleichzeitig wird durch Jomol das Gleichgewicht im Immunsystem zugunsten einer Abwehrreaktion positiv beeinflusst. Dies ist durch die relative Zunahme der T- und T-Helferzellen und anderer Abwehrzellen und durch den Konzentrationsanstieg der abwehranregenden Botenstoffe zu erkennen. Dieser körpereigenen Abwehrreaktion fallen schließlich die gekennzeichneten Krebszellen zum Opfer. Jomol führt hierbei zu einer vermehrten Bildung von Abwehrzellen im Knochenmark und dadurch zu einer erhöhten Konzentration von Abwehrzellen im Blut. Diese stimulierten Abwehrzellen des Immunsystems reagieren besser und aggressiver auf Tumorzellen.
Jomol ist das Ergebnis jahrelanger, intensiver wissenschaftlicher Forschungen in Zusammenarbeit mit Universitäten und anderen Forschungseinrichtungen sowie verschiedenen Max-Planck-lnstituten. Daher ist es nicht als sogenanntes Wundermittel einzuschätzen. Jomol ist weitgehend nebenwirkungsfrei. Es ist ungiftig und macht sich somit als schmerzfreie Krebstherapie einen Namen.
Jomol ist kein fertiges Arzneimittel und kann deshalb nicht in der Apotheke erworben werden. Es wurde noch nicht als Fertigarzneimittel zugelassen. Dazu müsste es eine sehr lange und teure Prozedur an klinischen Studien und Tests durchlaufen. Zur Zeit ist das biologische Präparat Jomol nur für Patienten von Dr. Ehrenfeld erhältlich. Dieser stellt die Arznei für jeden Patienten individuell her. Individuell, je nach Krankheitsbild, kann Jomol noch durch weitere Stoffen, wie zum Beispiel körpereigenen Enkephalinen angereichert werden. In schweren Krebsstadien, können durch eine Notfall-Behandlung Wachstumshemmer mit dem Trägerstoff Jomol direkt und ohne Umwege in kleiner Dosis zum Tumor transportiert werden. Durch diese Niedrigstdosierung treten keine
Nebenwirkungen oder andere Organschädigungen wie in der Chemotherapie auf.
Jomol ist kein Allheilmittel, es muss zur richtigen Zeit und am richtigen Ort eingesetzt werden. Das Bio-Präparat kann eingesetzt werden bei bereits “austherapiert” Patienten sowie bei Patienten, denen klassische Therapiemethoden nicht weiter lebensverlängernd helfen. Jomol kann auch mit klassischen Krebstherapien kombiniert werden. Weiterhin kann vor operativen Eingriffen das Präparat eingesetzt werden. Da sich Jomol an Krebsgewebe anbindet, wird die Streuung von Krebszellen in die Blut- oder Lymphbahnen vermindert. Somit kommt es zu keiner neuen Metastasenbildung.
Bei vielen Patienten bildeten sich deren Tumore durch Verabreichung von Jomol vollständig zurück. Bei zahlreichen Patienten trat bereits eine teilweise Tumorrückbildung oder ein Stoppen des Tumorwachstums ein. Hierbei handelt es sich um Patienten, die sich meistens schon in einem finalen Krankheitszustand befanden und denen mit Standardkrebsheilverfahren nicht mehr geholfen werden konnte. Es gibt natürlich keine Garantie, dass Jomol jedem Krebspatienten helfen kann. Denn beim komplexen Krankheitsgeschehen von Krebs spielen auch psychische und viele noch weitgehend unerforschte Faktoren eine große Rolle. Doch die empirischen Erfolge des biologischen Präparats Jomol sind sehr überzeugend. Sie sprechen eine sehr deutliche Sprache. In einem Gutachten über das Präparat aus dem Jahre 1993 stellt Prof. Dr. med. Gerfried Gebert fest:
“Da Jomol nach den klinischen Erfahrungen praktisch atoxisch und apyrogen (nicht fiebererzeugend) ist und bei Gesunden nicht zu Abwehrreaktionen oder Überaktivierung des Immunsystems führt, ist sein Einsatz als Tumortherapeutikum trotz des noch fehlenden statistischen Beweises der Wirksamkeit in den Fällen, in denen sicher wirksame und nur zumutbar schädigende Therapiemethoden nicht verfügbar sind oder vom Patienten abgelehnt werden, vertretbar, und insbesondere bei starker Affinität des Immunmodulators für die Zellen des Tumors ärztlich indiziert und wissenschaftlich begründbar.”
Dies bestätigt auch Prof. Dr. Josef Koutecky in seinem Gutachten über das Präparat Jomol:
“Aufgrund meiner fachlichen Überzeugung ist der Einsatz von Jomol zur Behandlung von Patienten mit malignen Tumoren eine wissenschaftlich
methodisch richtige, wertvolle, ärztlich indizierte Therapie.