Raubtiere als Fleischfresser haben wesentlich mehr Salzsäure im Magen als Menschen, um das Fleisch zu zersetzen. Ihr Darm ist im Vergleich zum Menschen sehr kurz, damit der Fleischabfall schnell ausgeschieden wird. Raubtiere haben Reißzähne, aber keine Mahlzähne, um Pflanzen zu zerkleinern. Pflanzenfresser haben einen viel längeren Darm und zum Teil auch mehrere Mägen, nur Grünzeug ist eben nicht so energiereich. Der Mensch ist von seiner natürlichen Anlage und Anatomie ein Frucht- und Knollenfresser, also mehr ein Pflanzenfresser, auch wenn er als Allesfresser auch Fleisch verdauen kann. In der Steinzeit war es auch erfolgreicher, Obst und Knollen zu sammeln. Das Jagdglück war nur selten erfolgreich. Eine artgerechte Ernährung ist mehr pflanzlicher Natur, so sind wir von der Natur her programmiert. Je nach Jagdglück einmal die Woche Fleisch reicht, wenn man nicht zum Vegetarier werden will, was übrigens immer mehr Menschen tun, weil es ihnen dann einfach besser geht.
Aber ist ein übermäßiger Fleischverzehr auch gesund? Ethnologische Untersuchungen bei nativen Bevölkerungsgruppen zeigen, dass diejenigen länger leben und gesünder sind, wenn sie sich vegetarisch ernährten. Das gibt zu denken. Fleischabfall verschlackt den Dickdarm. Die im Fleisch enthaltene Arachidonsäure fördert Entzündungsprozesse.
Nach dem 2.Weltkrieg gab es in der Regel nur 1-mal die Woche Fleisch, den Sonntagsbraten. Hatten diese Kinder ein Eiweißdefizit? Wohl nicht, denn sie sind doch zu prächtigen Erwachsenen herangewachsen.
Ist Eiweiß aus Fleisch lebenswichtig?
Ein Neugeborenes verdoppelt sein Gewicht, seine Muskelmasse und alles, wozu Eiweiß gebraucht wird, innerhalb von 6 Monaten. In 100 g Muttermilch sind aber nur 2 g Eiweiß als Strukturbaustein des Lebens und eine winzige Menge an Fetten und Kohlenhydraten enthalten.
Wo kommen dann die Eiweißbausteine, das sind die Aminosäuren, her? Können wir sie selbst herstellen, also assimilieren wie die Pflanzen? Amerikanische und russische Wissenschafter haben herausgefunden, dass der Organismus unmittelbar aus der Atmosphäre Stickstoffverbinden auffangen kann. Setchenow hat im arteriellen Blut einen höheren Stickstoffanteil (aus der Luft eingeatmet) als im venösen Blut gemessen. Es liegt der Schluss nahe, dass der menschliche Körper den Stickstoff aufgenommen und daraus Aminosäuren gebaut hat. Nach Berechnungen von Wolski kann der Mensch beim Atmen bis zu 18 Gramm Stickstoff / Tag aufnehmen und daraus könnten täglich 112 Gramm Eiweiß im Körper gebildet werden, also mehr als die Ernährungswissenschaft empfiehlt.
Produzieren die Bakterien im Dickdarm auch Aminosäuren? In seinem Buch „Theorie einer adäquaten Ernährung und Trophologie“ schreibt Ugelew: “Offenbar ist Dank der Anwesenheit von Stickstoff bindenden Bakterien im Magen-Darm-Trakt eine tatsächliche Bindung von atmosphärischem Stickstoff und seine Aufnahme in den biologischen Zyklus möglich, unter Umgehung des Zwischengliedes der pflanzlichen Lebensmittelkette.“
In seinem Buch „Die Bindung von Stickstoff durch Pflanzen und Tiere“ beschreibt 1970 Gorki interessante Experimente. Setzt man eine Pflanze unter eine Glasglocke und entfernt daraus den Stickstoff, so geht die Pflanze ein. Embryonen höherer Tiere bekamen unter denselben Bedingungen Missbildungen. Auch bei Hühnereiern, von denen man annehmen müsste, dass sie den Embryo von Anfang an mit allem versorgen, was er für eine normale Entwicklung braucht, hatte der Entzug von Stickstoff Missbildungen zur Folge.
Bei Menschen die sich eiweißreich ernähren, ist die ausgeatmete Luft mit Stickstoff angereichert. Bei Menschen, die sich vegetarisch ernähren, ergab ein Versuch im Labor, dass sich der Stickstoffgehalt in der Raumluft reduzierte.
Das ist ein eindeutiger Hinweis darauf, dass der Mensch Stickstoff assimilieren kann und der ausgeatmete Stickstoff aus einem Überschuss an Eiweiß kommt.
Der Eiweißbedarf des Menschen aus Lebensmitteln ist offensichtlicher geringer als die weit verbreitete Meinung von 0,8 g Eiweiß pro kg Körpergewicht. Wie kam es eigentlich zu den Normen der Ernährungswissenschaften? Man hat Mitte des 19. Jahrhunderts untersucht, was die Menschen in Deutschland, die nach dem Stand der damaligen Medizin als gesund galten, im Mittel so essen. Dann hat man die Nahrung analysiert nach Ihren Bestandteilen und somit festgelegt, was der Bedarf an Eiweiß, Fett und Kohlenhydraten ist. Wenn diese Leute sich damals falsch ernährt haben, einen ungesunden Lebensstil hatten, so ist diese ganze Zahlenspielerei ein falscher Zauber. Allerdings gilt dies in der Ernährungswissenschaft bis heute.
Vegetarier oder Veganer leben prächtig und haben keinen Eiweißmangel. Der Eiweißgehalt der pflanzlichen Nahrung reicht völlig aus. Es ist ein Märchen der Politik und Fleisch produzierenden Industrie, dass Fleisch ein Stück Lebenskraft sei. Im Gegenteil: Fleisch verschlackt den Darm und ist entzündungsfördernd.
Solche Märchen sind in der Ernährung nicht selten. Die Lebensmittelindustrie verdient eine Menge Geld mit fettreduzierten Produkten, aber nicht das Fett, sondern die Kohlenhydrate machen fett. Giftige Zuckeraustauschstoffe (Süßstoffe) sollen Kalorien einsparen. Aber das funktioniert nicht, weil unser Organismus sich hier nicht täuschen lässt. Die Leute essen unbewußt mehr und nehmen dadurch mehr Kalorien auf.
In Symbiose mit unseren kleinen Helfern im Darm
Mit den Dickdarmbakterien lebt der Mensch in einer Symbiose, ohne diese Bakterien würde der Mensch sterben. Diese Bakterien ernähren sich aber nicht von den Fleischabfällen unserer Kost, sondern von den Pflanzenfasern, die wir nicht aufspalten können. Wir nennen diese Ballaststoffe. Als überwiegender Fleischfresser würden die Dickdarmbakterien also verhungern.
Die Dickdarmbakterien fungieren in der Bauchhöhle als Zentralheizung, indem sie mit ihrer Verdauung Wärme absondern und so alle unsere inneren Organe wärmen. Ist die Mikroflora gestört, werden Sie leicht frieren. Hegen Sie diese Ihre wichtigen kleinen Helfer und töten Sie diese nicht durch leichtfertige Antibiotika Einnahme schon bei einer kleinen Erkältung ab.
Denken Sie auch daran, dass diese Bakterien offensichtlich auch Stickstoff binden können und der Körper daraus essentielle Aminosäuren bilden kann.