Es ist allgemein bekannt dass ein strahlendes Lächeln mit zwei Reihen blitzender weißer Zähne, die beste Visitenkarte darstellt. Dass es das Herz gesund erhalten hilft, ist dagegen für viele neu.
Die Lebenserwartung der Menschen in Deutschland steigt stetig und mit dem Alter erhöht sich auch das Risiko an Parodontitis (Zahnbettentzündung) zu erkranken. Seit einigen Jahren ist bekannt, dass die für diese Erkrankung zuständigen Erreger über die Blutbahn das Herz schädigen können, insbesondere die Herzinnenwand und die Herzklappen (Endokarditis). Eine gute Mundhygiene und somit Reduzierung der Keime auf ein Minimum im Mundraum kann bei dieser Erkrankung das Leben nachweislich verlängern.
Parodontitis- eine Volkskrankheit
Rund 70-80 % der Bevölkerung werden mit steigendem Alter an Parodontitis erkranken wobei es genetisch bedingte Unterschiede im Ausprägungsgrad gibt.
Meist wird die Entzündung des Zahnhalteapparates zu spät entdeckt, da sie über viele Jahre chronisch verläuft ohne auffällige Symptome zu zeigen. Zahnfleischbluten halten viele Patienten für harmlos und leichte Lockerungen der Zähne werden nicht wahrgenommen. Erst durch starken Mundgeruch, Zahnwanderungen oder sogar Zahnverlust wird die Erkrankung für den Patienten sichtbar. Daher ist es wichtig, regelmäßig die Kontrolltermine beim Zahnarzt wahrzunehmen. Dieser kann durch einen kurzen Screening Test das individuelle Risiko bestimmen und gegebenenfalls Prophylaxemaßnahmen und entsprechende Therapien einleiten. Noch ist die Parodontitis nicht heilbar.
Wie entsteht Parodontitis?
Die Grundlage dieser Erkrankung bilden spezielle Bakterien. Normalerweise besteht die Mundflora aus einer riesigen Anzahl verschiedener Bakterienspezies von denen die meisten eher harmlos sind. Verschiebt sich jedoch dieses Verhältnis von guten zu schlechten Keimen oder verbleibt zuviel Plaque (Zahnbelag) und Zahnstein auf den Zähnen, durch mangelnde Pflege, entsteht eine Zahnfleischentzündung. Das führt dazu, dass vermehrt Blutgefäße gebildet werden. In diesem Stadium kommt es zu Zahnfleischbluten. Werden jetzt keine Maßnahmen ergriffen kann die Entzündung auf den Zahnhalteapparat übergreifen. Dieser kann seine Funktion, den Zahn fest im Knochen zu halten, nicht mehr erfüllen und es kommt zu einer erhöhten Beweglichkeit der Zähne oft begleitet von starkem Mundgeruch.
In diesem Stadium kann es zur Keimverschleppung in die Blutbahn kommen. Wird das Immunsystem nicht auf die Eindringlinge aufmerksam, können sich diese an der Herzinnenwand und den Herzklappen ansiedeln. Diese Entzündung der Herzklappen (Endokarditis) kann mit Antibiotika therapiert werden, führt unbehandelt jedoch zum Tod.
Der Weg zu einem gesunden Lächeln
Beim Zähneputzen kommt es nicht auf die Quantität sondern die Qualität an. Es ist wichtig alle Zahnflächen gründlich zu reinigen, dazu gehören auch die Zwischenräume. Diese bieten mit zunehmen Alter viel Platz für Zahnbelag, daher ist es notwendig diese täglich zu reinigen. Dafür stehen zahlreiche Hilfsmittel wie Seide, Floss und Bürstchen zur Verfügung. Zusätzlich können Spüllösungen wie Chlorhexamed zur weiteren Keimreduzierung beitragen. Zahnersatz muss natürlich auch gründlich gereinigt werden. Gerade älteren Menschen kann das Schwierigkeiten bereiten und sie benötigen daher Hilfe. Des Weiteren sollte 3-4 mal im Jahr eine professionelle Zahnreinigung erfolgen.