Virtuelle Massagen helfen bei Phantomschmerzen


Dieses Beispiel fasziniert mich: Jetzt kann man aus der neuen Hirnforschung praktische Anwendung entwickeln. Schmerzlinderung durch virtuelle Behandlung unter Nutzung der sog. Spiegelneuronen – die etwas wiederspiegeln, was andere machen.
Virtuelle Massagen helfen bei Phantomschmerzen

Phantomschmerzen in amputierten Gliedmaßen

Amerikanische Wissenschaftler haben eine einfache Behandlungsmethode gegen Phantomschmerzen in amputierten Gliedmaßen entdeckt: Beobachtet ein Betroffener, wie das bei ihm entfernte Körperteil bei einer gesunden Person massiert wird, gaukeln spezielle Neuronen im Gehirn dem Amputierten die Massage seiner eigenen Extremität vor. Diese virtuelle Massage lindere Schmerzen genauso gut wie eine echte, berichten Vilayanur Ramachandran und diane Rogers-Ramachandran von der Universität von Kalifornien in San Diego.
Die Wissenschaftler hatten den Effekt bei Studien der sogenannten Spiegelneuronen entdeckt, die immer dann aktiv sind, wenn Handlungen anderer Menschen beobachtet werden.
In einem der Experimente, die im Vorfeld gemacht wurden, betrachteten Handamputierte, wie die Hände von Freiwilligen gestreichelt wurden und spürten die Berührung ebenfalls in ihren entfernten Händen. Ein Proband berichtete sogar, dass die virtuelle Massage die krampfartigen Phantomschmerzen in seiner Hand für zehn bis fünfzehn Minuten zum Erliegen gebracht hatte. „Wenn man das oft genug macht, gehen die Schmerzen vielleicht für immer weg“, schließt Ramachandran. „Betroffene Personen könnten bei Beschwerden einfach zusehen, wie ein Freund sich selbst die Hand massiert.“
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Originalarbeit der Forscher: Vilayanur Ramachandran und Diane Rogers-Ramachandran (Universität von Kalifornien, San Diego): Medical Hypotheses, DOI: 10.1016/j.mehy.2008.01.008