Salz bei Bluthochdruck


“Nimm doch nicht so viel Salz!” Diesen gut gemeinten Rat hören schon beim Aufklopfen des gekochten Eis am Frühstückstisch viele Menschen, die unter Bluthochdruck leiden. Besonders, wenn beispielsweise Nierenerkrankungen oder Hormonstörungen nicht die Ursache des Hochdrucks waren, rieten viele Ärzte seit Jahren zu Salzverzicht.
Salz bei Bluthochdruck

Bluthochdruck und Salz

Doch die Zeiten ändern sich: Das Salz, ohne das die meisten Speisen fad sind, zählt nicht mehr für alle Hypertoniker zum verbotenen Genuss:
Im “Rapid Report A05-21B” zum Thema “Nichtmedikamentöse Behandlungsstrategien bei Hypertonie” stellt das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) neue Maßstäbe auf.
In der Vergangenheit ging man davon aus, dass kochsalzarme Kost dazu beiträgt, Hochdruckmedikamente einzusparen. Doch laut der Studie des IQWiG gibt es dafür keinen Beleg: “Ein Nutzen oder ein Schaden einer kochsalzreduzierten Diät bei Patienten mit Bluthochdruck ist hinsichtlich patientenrelevanter Endpunkte auf Basis randomisierter kontrollierter Studien bislang nicht belegt.”
Die blutdrucksenkende Wirkung einer Kochsalzeinschränkung auf drei bis sechs Gramm pro Tag war in der großen Gruppe der Patienten mit mildem Bluthochdruck nur sehr gering.
Das heißt natürlich nicht, dass die 25 Millionen Menschen, die in Deutschland erhöhte Blutdruckwerte haben, jetzt im Übermaß zum Salztopf greifen sollten. Ein ausgeglichener Salz-Wasser-Haushalt ist eine wichtige Grundlage für einen gesunden Stoffwechsel. Die Natur hat mit den Nieren ein feines System entwickelt, das den Salz-Wasser-Haushalt steuert. Bei salzarmer Ernährung kann die Niere den Salzmangel für eine gewisse Zeit kompensieren, indem sie die Salzausscheidung begrenzt. Umgekehrt wird beim Gesunden der Salzüberschuss bei zu salzreicher Ernährung mit dem Urin wieder ausgeschieden. Doch auf alle Fälle sollten Risikofaktoren wie Rauchen, Übergewicht, Alkohol, Stress und ein erhöhter Cholesterinspiegel weiterhin gemieden werden, da sie wesentlich zur Entstehung von Bluthochdruck beitragen.
Textquelle (mit kleinen Veränderungen): djd/pt (djd-Text: 33260), Bild (ebenfalls von djd zur Verfügung gestelllt):
Ohne Salz wird das Leben fad – und laut einer aktuellen Studie meist auch nicht gesünder.
Foto: djd/Verband der Kali- und Salzindustrie e.V.