Macht Fettabsaugung süchtig?


Das Eigenempfinden von Attraktivität verbindet sich sehr schnell mit betont schlanken, straffen Körperkonturen. Diesbezüglich angewandte Schönheitsoperationen entziehen sich jedoch manchmal der Selbstkontrolle des Einzelnen. Zufriedenheit mit dem hierbei Erreichten will sich dann einfach nicht einstellen. Insbesondere eine Operation zur Fettabsaugung ist hierunter mit deutschlandweit über 20 000 durchgeführten Eingriffen geradezu Mode, zur Sucht geworden. Betroffene sind ganz überwiegend Frauen.
Macht Fettabsaugung süchtig?

Fettabsaugung und Sucht

Auf eine mögliche Sucht verweisend ist das wiederholte Insistieren auf erneute Fettgewebe-Entfernung bei bereits ausreichend vollzogener Fettabsaugung. Das hierbei erzielte Maß an hinzugewonnener Schönheit unterliegt dabei freilich alleine der subjektiven Einschätzung. Essentielles Merkmal einer Sucht ist grundsätzlich der Kontrollverlust über das eigene Verhalten. Krankheitstypisch ist hierbei die fortschreitende Ausblendung dadurch bedinger gesundheitlicher, sozialer und nicht zuletzt auch finanzieller Folgen. Der eigenen Lebensplanung und sonstigen Lebensführung wird schnell alles zur Befriedigung der Sucht untergeordnet. Hinzu tritt das symptomatische Herunterspielen bzw. Verleugnen der Abhängigkeit gegenüber sich selbst und anderen. Damit einher geht oftmals der Irrglaube durch eine Fettabsaugung eine Diät, bewusstere Selbstwahrnehmung oder nur ein Mehr an Bewegung ersetzen zu können. Wann eine (wiederholte) Fettabsaugung bereits zur Sucht geworden ist lässt sich individuell freilich nicht an Zahlen festmachen.
Eine Operation zur Fettabsaugung stellt längst ein Standardverfahren der heutigen Schönheitschirurgie dar. Meist nachgefragte Körperpartien sind hierbei Taille, Bauch, Gesäß, Oberschenkel oder Halsbereich. Demgemäß dient das operative Procedere so gut wie ausschließlich kosmetisch-ästhetischen Zwecken. Wie für die allermeisten Schönheitsoperationen zutreffend kann der Patient meist schon 1-tägigem stationärem Aufenthalt wieder nach Hause gehen.
Die Durchschnittskosten für einen einmaligen Eingriff belaufen sich auf deutlich über 1000 Euro. Das medizinische Procedere der Fettabsaugung erfolgt unter lokaler Betäubung oder Vollnarkose bei anschließend stationärem Klinikaufenthalt von zumindest einer Nacht. Der Eingriff birgt zudem Risiken wie unschöne Vernarbung und ist für stark übergewichtige Patienten gänzlich ungeeignet. Vorherige Gewichtsreduzierung ist bei letztgenannter Klientel zur Minimierung gesundheitlicher Folgeschäden vorab unabdingbar. Obgleich letztlich vom Patienten fast immer selbst zu finanzieren stürzen sich die Betroffenen für die Operation zur Fettabsaugung immer aufs Neue in ihre jeweiligen Vermögensverhältnisse oft übersteigende Kosten.
Unablässig geäußertes Verlangen nach erneuter Fettabsaugung muß medizinisch als Sucht in Betracht gezogen werden. Zumal bei persönlichkeitsbedingt ungünstigen Voraussetzungen erfolgen hierbei häufig fortscheitender Realitätsverlust sowie eine Krankheitsprogression. Präventiv unbedingt in der Verantwortung steht hierbei der angefragte Arzt nicht jedem, zumal unverhältnismäßigem Behandlungswunsch zu entsprechen.
Die grundsätzliche Fragestellung “Machen Schönheitsoperationen süchtig?” ist demnach nicht vorbehaltlos zu bejahen oder zu verneinen. Gleichwohl birgt eine Operation zur Verschönerung wie gerade die Fettabsaugung hierfür ein nicht zu unterschätzendes Gefährdungspotential.