Lichtschutzfaktor – Wichtige Informationen zum Sonnenschutz (mit Video zum Schutz von Kinderhaut)


LF, LSF, SPF – was sagt der sogenannte Lichtschutzfaktor eigentlich aus? Und was bedeutet er für meine Haut? Nützt es, die Sonnencreme dick aufzutragen oder mehrfach über den Tag verteilt? Muss ich mich auch im Schatten eincremen? Fragen, die dieser Beitrag beantwortet.

Was ist der Lichtschutzfaktor?

Mit dem Lichtschutzfaktor (kurz: LF oder LSF) lässt sich eine Aussage zur Wirksamkeit eines Sonnenschutzes treffen: Er gibt an, wie viel länger man sich mit einem Sonnenschutzmittel in der Sonne aufhalten kann, ohne dass die Haut verbrennt – verglichen mit der so genannten Eigenschutzzeit. Mit anderen Worten: Ein Sonnenschutz mit Lichtschutzfaktor 12 ermöglicht rechnerisch zwölf Mal längeres Sonnenbaden, ohne einen Sonnenbrand zu bekommen.

Was bedeutet Eigenschutzzeit?

Unsere Haut ist zu einem gewissen Grad in der Lage, sich gegenüber der Sonne zu schützen, bevor sie rot wird. Im Mittel geht man von 20 Minuten bei ungebräunter Haut aus.

Ist die Eigenschutzzeit der Haut immer gleich?

Nein. Die Eigenschutzzeit der Haut ist auch von der Umgebung abhängig. Sie ist in den Tropen, am Wasser und bei Schnee zum Beispiel stark verkürzt.

Welche Lichtschutzfaktoren gibt es?

In Mitteleuropa gibt es Sonnencremes mit Lichtschutzfaktoren zwischen 2 und 60. Der amerikanische Lichtschutzfaktor SPF (Sun Protection Factor) ist fast doppelt so hoch wie der europäische. Eine SPF-Zahl von 16 entspricht also dem europäischen LSF 8. Beachten Sie deshalb das zugrunde liegende System!

Wie berechne ich den Lichtschutzfaktor?

Zur Berechnung des Lichtschutzfaktors sollten Sie wissen, wie lange sich die Haut aus eigener Kraft schützen kann und wie viel Zeit Sie in der Sonne verbringen wollen. Die Eigenschutzzeit ist zum einen davon abhängig, welcher Haut-Typ Sie sind und zum anderen abhängig davon, wie intensiv die Sonne strahlt. Die Intensität der Sonnenstrahlung wird mit dem sogenannten UV-Index angegeben. Die Zeitdauer des Sonnenbads sollte mit 1,5 multipliziert und durch die Eigenschutzzeit dividiert werden:

  • 1. Rechenbeispiel: Bei einer Eigenschutzzeit von zehn Minuten und einem Sonnenbad von einer Stunde sieht die Berechnung so aus: 60 mal 1,5 durch 10 = 9. Das heißt, Sie benötigen ein Präparat mit einem LSF von mindestens 9.
  • 2. Rechenbeispiel: Bei einer Eigenschutzzeit von zwanzig 20 Minuten und einer vierstündigen Wanderung sieht die Berechnung so aus: 240 mal 1,5 durch 20 = 18. Das heißt, Sie benötigen ein Präparat mit einem LSF von mindestens 18.

Was gibt der UV-Index (UVI) an?

Der UVI beschreibt laut Bundesinstitut für Risikobewertung (BFR) den am Boden zu erwartenden Tagesspitzenwert der sonnenbrandwirksamen Strahlung: „Je höher der prognostizierte UVI ist, desto schneller kann man einen Sonnenbrand bekommen. Als Faustformel gilt, der zweifache UVI ergibt den Lichtschutzfaktor der Sonnencreme, mit dem man sich mindestens schützen sollte. Das heißt: Beträgt der UVI 7, sollte es die Sonnencreme mit Lichtschutzfaktor 15 sein.“ Den aktuellen UVI findet man unter: www.bfs.de/uv/uv2/uvi/prognose.html.
Das folgende Video (Quelle: Urbia.TV/YouTube) informiert über den optimalen Sonnenschutz – insbesondere bei empfindlicher Kinderhaut:

Wie dick muss ich ein Sonnenschutzmittel auftragen, um den angegebenen Lichtschutzfaktor zu haben?

Die Herstellerangabe des Lichtschutzfaktors soll sich auf eine Menge von zwei Milligramm Sonnenschutzpräparat pro Quadratzentimeter Haut beziehen. Das entspricht ungefähr dreißig bis vierzig Gramm des Mittels für den ganzen Körper. Wird das Präparat dünner aufgetragen – was häufig der Fall ist – ist der Lichtschutz dementsprechend kleiner.

Frischt das nochmalige Auftragen eines Sonnenschutzmittels auch den Lichtschutzfaktor auf?

Nein! Der Lichtschutzfaktor gilt immer für den ganzen Tag. Das wiederholte Auftragen ist – auch wenn es die Besonnungszeit nicht verlängert – sinnvoll, damit der Schutz voll wirken kann und „aufrecht erhalten wird“, so schreibt das BfR in seiner Einschätzung zu Sonnenschutzmitteln: Denn Schweiß, Wasser, Sand und Textilien vermindern die Wirkung der Sonnenschutzpräparate.

Muss ich mich nur in der direkten Sonne schützen?

Nein! Selbst bei Bewölkung oder im Schatten kann die UV-Strahlung noch 30 bis 50 Prozent betragen.

Ist es sinnvoll, sich zwanzig Minuten vor dem Sonnenbaden einzucremen?

Nein. Laut BfR gibt es keine wissenschafliche Grundlage für diese weit verbreitete Wartezeit. Es erscheint „allenfalls plausibel, dass sich Sonnenschutzmittel nach dem Auftragen noch weiter auf der
Haut verteilen und so ein gleichmäßiger Schutz entstehen kann.“