“Jaydess” zugelassen


“Jaydess – was ist denn das?” werden sich die meisten Leser sicherlich nun fragen. Es handelt sich dabei um ein Langzeitverhütungsmittel der Firma Bayer, welches letzte Woche für die Vermarktung und den Verkauf in der europäischen Union zugelassen wurde. Rein technisch gesehen, wurde es bisher nur in Schweden zugelassen, allerdings dient Schweden hierbei als Referenzland, eine Zulassung in anderen europäischen Staaten ist deshalb nur noch reine Formsache. Die Markteinführung ist für das zweite Quartal 2013 geplant.
“Jaydess” ist ein kleiner Plastikkörper, der in die Gebärmutter der Frau eingesetzt wird und dort ca. 3 Jahre verweilt und Schwangerschaften verhindern soll. Er setzt dort den Stoff Levonorgestrel frei, allerdings nur in sehr niedrigen Dosen. Der Stoff wird außerdem in Anti-Baby-Pillen, der Pille danach und in Hormonspiralen eingesetzt und ist seit 1966 auf dem Markt. Doch was geschieht bei der Einnahme von Levonorgestrel im Körper? Die Ausschüttung von gonadotropen Hormonen wird gehemmt, die die Aktivität der Eierstöcke und der Umbauvorgänge in der Gebärmutterschleimhat regulieren. Außerdem lässt der Stoff den Schleim des Gebärmutterhalses zäher werden, weshalb Spermien nicht mehr effektiv in Richtung Eizelle schwimmen können.
Zusätzlich zu weiteren Zulassungen, sprengt die Bayer Aktie wohl aktuell alle Rekorde, die Firma befindet sich zur Zeit trotz Wirtschaftskrise in sehr guter Verfassung.

“Jaydess” zugelassen

Weitere Informationen zu Hormonspiralen

Die Hormonspirale existiert in Deutschland noch gar nicht so lange, denn sie wurde erst 1996 zugelassen. Neben Schwangerschaftsverhütung dient die T-förmige Hormonspirale auch zur Reduktion von Menstruationsbeschwerden. Die Blutung während der Periode wird dadurch reduziert, dass der Aufbau der Gebärmutterschleimhaut gehemmt wird. Wird eine Spirale eingesetzt, um lediglich die Blutung zu stoppen oder zu hemmen, kommt die Krankenkasse in Deutschland nicht dafür auf, in der Schweiz schon. Ansonsten gilt, dass die Spirale bezahlt wird, solange das 21. Lebensjahr noch nicht erreicht wurde.
In 6 bis 7% der Fälle kommt es in den ersten Monaten zur Abstoßung der ca. 3 cm großen Spirale, der sogenannten Expulsion. Des Weiteren kann es zu einem Verrutschen der Spirale kommen, was die Effektivität der Empfängnisverhütung mindert. Außerdem kann es zu Verletzungen der Gebärmutter kommen, vor allem beim Einsetzen. Das ist übrigens ein Grund, weshalb das Einsetzen und die Anpassung nur von einem Arzt durchgeführt werden sollte. Niemals in Eigenregie handeln! Weitere mögliche Nebenwirkungen sind Kopfschmerzen, ein verminderter Sexualdrang, ein Spannungsgefühl in den Brüsten, Akne, Gewichtszunahme, Wasseransammlung im Gewebe, Verstimmungen bis hin zu Depressionen kommen. An der Anzahl an Nebenwirkungen sieht man wieder, dass man mit dem menschlichen Hormonhaushalt nicht spielen sollte. Das ist auch ein Grund, weshalb viele Menschen lieber zu Kondomen greifen. Aus meiner männlichen Sicht kann ich zur Bequemlichkeit der Spirale keine Aussage treffen, ich frage mich allerdings, ob man die Spirale spürt, wenn man sie eingesetzt hat.
Wem das Ganze zu heikel ist, der greift lieber weiterhin zu Kondomen und der Anti-Baby-Pille. Letzteres verändert zwar auch den Hormonhaushalt, aber immerhin muss man dafür lediglich eine kleine Pille schlucken ;) .