Eine Polyneuropathie kann sich auf unterschiedliche Weise bemerkbar machen. Häufig bemerkt der Patient scheinbar grundlose Schmerzen, Taubheit oder ein Kribbeln. Allerdings kommt es auch vor, dass durch diese Erkrankung Körperteile oder Regionen weniger oder keinen Schmerz mehr empfinden, das Tastgefühl ganz oder teilweise verloren geht oder Temperaturen nicht mehr wahrgenommen werden können. Dabei kann die Polyneuropathie in den Gliedmaßen, im Gesicht oder den inneren Organen auftreten. Befallen werden motorische, sensorische und auch die autonomen Nerven, die die Vorgänge in den Organen steuern.
Grund der Erkrankung
Bei 20-30 % der Patienten liegen die Ursachen von Polyneuropathie in der Vererbung oder es lässt sich keine Ursache feststellen. Häufig ist die Polyneuropathie aber keine eigenständige Erkrankung. Sie gehört zumeist lediglich zu den Symptomen, die von einer anderen Grunderkrankung ausgelöst wurden. Aus diesem Grund ist es in den meisten Fällen wichtig zuerst eine Therapie für die Grunderkrankung zu entwickeln, wobei sich in der Regel die Polyneuropathie entscheidend bessert oder gänzlich verschwindet. Die häufigsten Erkrankungen, die eine Polyneuropathie als Symptome begleitend hervorrufen sind:
- Diabetes mellitus
- HIV
- schwere Durchblutungsstörungen
- Diphterie
- Borreliose
- Vergiftungen, besonders mit Blei oder Quecksilber
- einige Autoimmunerkrankungen
- bestimmte Tumore
- einige Krebsarten
- selten durch Antibiotika
- bei einigen Chemotherapeutika
- Schilddrüsenunterfunktion
- Unterversorgung mit verschiedenen Vitaminen, hauptsächlich aus der Vitamin B-Gruppe
- Entzündungen von Blutgefäßen oder dem Bindegewebe
- Alkoholabusus