Hyaluronsäure: Was steckt tatsächlich in der Wunderwaffe gegen Falten


Hyaluronsäure wird von der Kosmetikindustrie als großer Wurf gefeiert. In der Werbung ist sie als Inhaltsstoff von Kosmetikprodukten immer häufiger zu sehen. Was Hyaluronsäure eigentlich ist und was sie kann, lesen Sie hier.

Das altbekannte Sprichwort: „Wer schön sein will, muss leiden“, kommt nicht von ungefähr: Gerade Frauen sind bereit, der Schönheit wegen Einiges auf sich zu nehmen. Man denke nur an die Qual des Augenbrauenzupfens oder die Torturen der Haarentfernung mittels Wachs. Aber Frauen nehmen nicht nur Schmerzen sondern auch Kosten für die Schönheit in Kauf. Sie sind gerne bereit, immense Preise für Massageroller, Nahrungsergänzungsmittel oder Cremes auszugeben, wenn diese versprechen, die Benutzerin jünger und schöner aussehen zu lassen. Deswegen wird die Kosmetikindustrie nicht müde, immer neue Wirkstoffe zu erproben und auf den Markt zu bringen, die der Schönheit dienen sollen. Einer davon ist Hyaluronsäure.

Hyaluronsäure: Was steckt tatsächlich in der Wunderwaffe gegen Falten

Was ist Hyaluronsäure?

Hyaluronsäure ist ein natürlicher Bestandteil des menschlichen Bindegewebes und erfüllt verschiedene Funktionen im Körper. Sie ist der größte Bestandteil der Gelenkflüssigkeit. Hyaluronsäure löst auch bestimmte Zellreaktionen aus und spielt so zum Beispiel bei der Entwicklung von Embryos und der Bildung von Tumoren eine Rolle.
Hyaluronsäure sorgt auch dafür, dass das Bindegewebe druckbeständiger gemacht wird. Wie das funktioniert?
Dazu muss man wissen, dass Hyaluronsäure bis zu sechs Liter Wasser pro Gramm binden kann und somit auch der Wasserspeicherung dient. Wasser ist nicht komprimierbar (verkleinerbar). Wenn Hyaluronsäure sich mit Wasser verbindet, verliert auch die mit dem Wasser verbundene Hyaluronsäure nicht mehr an Masse. In dieser Eigenschaft ist Hyaluronsäure besonders für den Gallertkern der Bandscheiben wichtig, der es mit ihrer Hilfe schafft, einen Großteil des gesamten Körpergewichtes zu tragen.

Kann Hyaluronsäure schön machen?

Ja, diese Fähigkeit spricht man ihr zu – zumindest vorübergehend: Hyaluronsäurehaltige Produkte werden zum Aufspritzen von Lippen und zur Unterspritzung von Falten benutzt. Der Effekt hält zwischen sechs und zwölf Monaten an.
Übrigens, wer Angst vor Spritzen hat, kann sich die Hyaluronsäure-Moleküle auch in die Haut einmassieren lassen: Dazu werden die Moleküle mit UV-Licht aufgebrochen, einmassiert und danach mit einem Infrarot-Kaltlicht-Laser behandelt. So soll die Wirkung einige Wochen lang vorhalten, heißt es.
Hyaluronsäure, die in Anti-Falten-Cremes enthalten ist, dringt in die oberen Schichten der Haut ein und löst eine aufquellende Wirkung aus, indem Wasser gebunden wird. Durch dieses Aufquellen kann die Tiefe von Falten zeitweise reduziert werden. Je jünger und dünner die Haut ist, desto stärker soll die Wirkung sein.

Hayluronsäure als Medikament

Hyaluronsäure wird auch in der Medizin verwendet: Bei Gelenken, die durch Arthrose geschädigt sind, wird sie als Schmierstoff eingesetzt. Sie findet sich auch in manchen Nasensprays und Augentropfen, wo sie gegen Austrocknung helfen soll. Außerdem wird sie bei Blaseninkontinenz eingesetzt.