Die “Pille Danach”


Das Kondom ist gerissen, die Pille wurde vergessen oder ist aufgrund einer Magen-Darm-Infektion wirkungslos geworden oder auch einfacher ungeschützter Geschlechtsverkehr: Es gibt viele Wege trotz Verhütung (außer im letzten Beispiel) schwanger zu werden. Sollten ernsthafte Zweifel an der Wirkung des Verhütungsmittels der Wahl bestehen und man ernsthaft an eine mögliche (ungewollte) Schwangerschaft glaubt, gibt es ein Mittel nicht erst bis zur Abtreibung zu warten: Die Pille danach.
Nun könnte man sich denken – wieso nehme ich nicht einfach immer nach dem Sex die Pille danach? Der Grund sind Nebenwirkungen, die nicht ohne sind: Kopfschmerzen, Übelkeit, Schwindel, Blutungen, Erbrechen usw.. Außerdem wird die Periode aus ihrer üblichen Bahn geworfen, was ebenfalls nicht positiv ist. Bei der Einnahme weiterer Medikamente und bei der gleichzeitigen Einnahme von Antibiotika sollte ein Arzt konsultiert werden, damit dieser die Einnahme an sich überhaupt absegnen kann.
Die “Pille Danach”
Die Pille danach wirkt, indem der Transport der Eizelle im Eileiter und deren Einnistung in der Gebärmutter verhindert wird. Dafür zuständig ist das Hormon Levonorgestrel. Die Grundvorraussetzung für die Wirkung ist, dass die Eizelle sich noch nicht in der Gebärmutter eingenistet hat, d.h. es handelt sich bei der Pille danach nicht um eine Abtreibungspille.
Bei der Einnahme gilt: Je früher, desto besser. Nimmt man sie innerhalb der ersten 24 h nach dem Verkehr, liegt die Erfolgswahrscheinlichkeit bei 95%. Nimmt man sie allerdings 48 bis 72 h nach dem Verkehr ein, liegt sie nur noch bei 58%.
Über die gleichzeitig Einnahme der Antibabypille sind sich die Ärzte unsicher, manche sehen in der gleichzeitigen Einnahme der Präparate keine Probleme, andere hingegen schon. Sie sind sich allerdings einig, dass die Pille danach auch während der Stillzeit eingenommen werden kann, hierauf hat sie wohl keinen großen Einfluss. Man sollte jedoch mit dem Stillen einige Stunden nach der Einnahme der Pille danach warten, um ganz sicher zu gehen.
Im Gegensatz zu Ländern wie England oder Frankreich ist die Pille danach in Deutschland nur auf Rezept vom Hausarzt, einer Beratungsstelle oder Gynäkologen zu bekommen.

Bis zum vollendeten 20. Lebensjahr übernimmt die gesetzliche Krankenkasse die Kosten.

Insgesamt bleibt zu sagen, dass die Pille danach nur in absoluten Notfällen eingenommen werden sollte, da sie einige Nebenwirkungen birgt und vor allem den Hormonhaushalt stark beeinflusst. Des Weiteren sollte im besten Fall der Rat eines Arztes aufgesucht werden.