Diabetes: gesunde Darmflora schuetzt, bakterienarme Umgebung ursaechlich beteiligt


Leser meines Blogs wissen es längst – die Meldungen interessieren mich besonders, die sozusagen das Ohr am Puls der Forschung haben. Dies ist wieder so ein Beispiel, das ich total aufregend finde – weil es weiter führt, weil es die Menschheit voranbringen könnte.
Übermäßige Hygiene, eine sterile Umgebung sind überhaupt nicht gesund für den Menschen – das sagen einige weitsichtige Forscher oder (heilkundliche) Praktiker schon lange, und sie führen die unglaubliche Zunahme von Allergien (wer hat in den 50ern von Allergie geredet?) genau darauf zurück. Jetzt soll sogar Diabetes (Typ I) damit zu tun haben. Gewiss, das Ergebnis wurde – wie so oft – an Mäusen gewonnen, sicherlich kann man das nicht 1 : 1 übertragen, aber es ist ein wichtiger Hinweis.

Diabetes: gesunde Darmflora schuetzt, bakterienarme Umgebung ursaechlich beteiligt

Gesunde Darmflora schuetz bei Diabetes

Ihre Darmflora schützt Mäuse vor Diabetes vom Typ I. Dies hat ein Forscherteam um Alexander Chervonsky von der Universität Chicago in Versuchen mit Hilfe genetisch veränderter Tiere gezeigt. Die Ergebnisse unterstützen die sogenannte Hygiene-Hypothese, wonach eine bakterienarme Umwelt das Risiko für Allergien und andere Autoimmunkrankheiten erhöht, schreiben die Forscher. Sollte sich ein ähnlicher Effekt auch beim Menschen nachweisen lassen, könnten diese Ergebnisse dazu beitragen, neue Behandlungen gegen Diabetes zu entwickeln.

In Zusammenarbeit mit Forschern der Yale-Universität untersuchte Chervonsky einen Mäusestamm, der mit hoher Wahrscheinlichkeit Diabetes vom Typ I entwickelt. Bei dieser Variante der Zuckerkrankheit greift das Immunsystem die Insulin produzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse an und zerstört sie nach und nach. Bereits frühere Untersuchungen hatten gezeigt, dass die modifizierten Mäuse vor allem dann zuckerkrank werden, wenn sie in einer sterilen, bakterienfreien Umgebung aufwachsen. In der aktuellen Studie konzentrierten sich die Wissenschaftler nun auf ein Protein namens MyD88, das eine Schlüsselrolle bei der Abwehr von Bakterien im Körper spielt.
Lesen Sie doch den genauen Forschungsgang bei idw nach (hier kann ich nur ein Zitat wiedergeben), er ist spannend.