Bisphenol A, Polycarbonate: Verbot bestimmter Plastik-Babyflaschen gefordert


Nach Warnungen des Umweltbundesamtes über mögliche Gesundheitsschäden durch die Chemikalie Bisphenol A hat der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) ein Verbot von Babyflaschen aus Polycarbonat gefordert. Bisphenol A ist der Grundstoff für Polycarbonat.
Bisphenol A, Polycarbonate: Verbot bestimmter Plastik-Babyflaschen gefordert

Verbot bestimmter Plastik Babyflaschen

 
Bei Föten, Säuglingen und Kleinkindern kann Bisphenol A Schäden bei der Gehirnentwicklung verursachen. Neueste Studien belegen bei Erwachsenen einen Zusammenhang von erhöhten Bisphenol A-Werten im Blut mit Leberschäden, Diabetes und Herzkrankheiten. Bei über 90 Prozent der Bevölkerung ist Bisphenol A bereits im Körper nachweisbar.
Die Chemieunternehmen Bayer und Dow Chemical vermarkten in Deutschland jährlich rund 400000 Tonnen des Stoffes. Außer bei der Herstellung von Babyfläschchen wird Bisphenol A u. a. in Beschichtungen von Konserven- und Getränkedosen sowie in Plastikbehältern für Lebensmittel eingesetzt.
Laut BUND sind Babyflaschen aus Polycarbonat in Kanada bereits verboten. Auch der amerikanische Handelsriese „Walmart“ habe angekündigt, sie aus dem Sortiment zu verbannen. „Die Handelsketten in Deutschland müssen dem umgehend folgen, das sind sie der Gesundheit der Kinder schuldig“, sagte Wefers, Chemie-Experte beim BUND.
Der BUND veröffentlichte heute unter dem Titel „Hormone in der Babyflasche – Bisphenol A: Beispiel einer verfehlten Chemikalienpolitik“ eigene Recherchen, die das Gefährdungspotential von Bisphenol A belegen. Demnach ist die Tatsache, dass geringe Mengen des Stoffes das Hormonsystem von Menschen und Tieren schädigen können, bereits seit mehr als zehn Jahren bekannt.