Das Thema Kapseln statt Medikamentengabe hatten wir hier schon.
Jetzt arbeitet eine neu eingerichtete DFG-Forschergruppe daran, Medikamente zum Einatmen per Spray zu entwickeln, um die Spritze zu ersetzen (DFG = Deutsche Forschungsgemeinschaft). Arbeitsgruppen der Universitäten Marbung und Gießen und des Forschungszentrums für Umwelt und Gesundheit in München sind daran beteiligt; die medizinische Seite wird vom Lungenforschungszentrum Gießen verantwortet. 2,4 Millionen Euro wurden dafür zunächst zur Verfügung gestellt.
Spray statt Spritze in Zukunft
Um neue Ansätze zur Lungentherapie geht es in diesem Fall – nicht um neue Wirkstoffe, sondern um neue Trägersysteme („Carrier“), die die „zeitliche und räumliche Verteilung direkt vor Ort in der Lunge steuern können“.
Dazu sollen „Nano-Objekte“ mit verschiedensten Eigenschaften entwickelt werden: Partikel, fasern, Röhren usw. im Miniformat, die mit den Gewebezellen der Lunge in Wechselwirkung treten und dabei ihre Medikamentenfracht abladen. Das wäre viel angenehmer als jede Injektion per Spritze.
Es geht also auch in diesem Fall um die neuen Methoden der Nanotechnologie, von denen hier im Zusammenhang mit Krebstherapie auch schon die Rede war.
Nanotechnologie – das „ist ein Sammelbegriff für die Nutzung oder Manipulation von sehr kleinen Strukturen (griechisch nanos = Zwerg): kleiner als 100 Nanometer (1 Nanometer = 1 Millardstel = 10-9 Meter)“, so hatte ich es damals erläutert. Nichts grundsätzlich Schlechtes, aber es gibt auch Kritiker, die verdeutlichen, dass die Risiken nicht genügend erforscht sind.
Für Lungenkranke könnten jedenfalls die „Nanohale“ (Mittel zum Einatmen, die von winzigen Trägersubstanzen transportiert werden) die Medikamente der Zukunft sein …
Weitere Einzelheiten enthält die Zusammenfassung des idw, des Informationsdienstes Wissenschaft.