Die Ärzte, genauer: der Deutsche Zentralverein homöopathischer Ärzte (DZVhÄ), verlangen vom ZDF eine Gegendarstellung und wollen sie auch gerichtlich durchsetzen. Es geht um die Wissenschaftssendung Joachim Bublaths vom 5. September, insbesondere um die Aussage: „In keiner wissenschaftlichen Studie waren die homöopathischen Mittel wirksamer als die Placebos.“
Ärzte contra ZDF bei Thema Homöopathie
„Diese Behauptung ist unrichtig“, sagt der DZVhÄ. „In zahlreichen, nach wissenschaftlichen Regeln durchgeführten Einzelstudien und auch in Metaanalysen konnte eine signifikante Überlegenheit homöopathischer Arzneimittel gegenüber Placebos nachgewiesen werden.“
In der Bublath-Sendung „Die modernen Wunderheiler“ wurde die Placebo-These begründet mit der vor zwei Jahren im britischen Lancet veröffentlichten Studie von Prof. Matthias Egger, Universität Bern. Die Studie erregte seinerzeit großes Aufsehen und wurde von Lancet kommentiert mit „Das Ende der Homöopathie“. Doch nach und nach kamen die Fakten ans Licht: Diese Studie ist nichts als eine „statistische Operation“, so die Schweizerische Ärztezeitung. Am Anfang standen 110 Studien verschiedener Bereiche der Homöopathie – es wurden Einzelmittel- und Komplexmittelverordnungen gemischt – und 110 Studien der Schulmedizin.
Das Ergebnis war positiv für die Homöopathie, sprich höher als Placebo. Dann wurden die insgesamt 220 Studien zunächst auf 21 homöopathische und acht konventionelle Studien reduziert aufgrund von Kriterien, die in der Studie nur relativ vage beschrieben werden; schließlich wurde noch einmal reduziert, es blieben nun acht Homöopathie-Studien und sechs konventionelle. Durch statistische Hochrechnung wurde „die größte Homöopathiestudie aller Zeiten“ erreicht, mit dem Ergebnis, dass „die klinischen Effekte der Homöopathie Placeboeffekte sind.“ „Die Studie ist das Papier nicht wert, auf dem sie geschrieben wurde“, urteilt Peter Mattmann, Mitglied der PEK-Expertengruppe.