Das ist natürlich eine ziemlich unsinnige Überschrift (halb-ironisch gesetzt). Woanders hieß es: Stress macht die haut alt. Auch das eine Banalität – denn die Haut wird immer alt, ob mit oder ohne Stress.
Was gemeint ist: Die Alterserscheinungen der Haut – Falten usw. – können durch Stress schneller auftreten und-oder stärker werden. Doch lesen Sie erst die Mitteilung über ein neues Forschungsergebnis:
Durch Stress wird Haut alt
Dr. A. Klenk aus der Dr. Wolff-Forschung warnt vor Stress. Denn die Folgen sind nicht nur auf Seele und Körper zu spüren. „Neuerdings wissen wir mehr über die Wirkung von Stress in der Haut. Stress macht sich auch dort bemerkbar und sendet Stör-Signale aus. Zunächst spannt die Haut, wirkt trocken und ist etwas gerötet. Im nächsten Stadium ist sie kraftlos und reizbar und die ersten Pigmentstörungen entstehen. Chronischer Hautstress äußert sich in tiefen Falten, Altersflecken, Trockenheit und Reizbarkeit“, unterstreicht der wissenschaftliche Leiter der Dr. Wolff-Forschung und erläutert weiter, „insbesondere ältere Menschen spüren den Stress auf der Haut“.
Denn das komplizierte Abwehrnetzwerk, das dem Stress entgegenwirkt, wird im Laufe der Zeit „löchrig“. Schadstoffe dringen leichter ein und können nicht mehr ausgeschaltet werden. Das Gleichgewicht zwischen Abwehr und Regeneration geht zunehmend verloren. Auslöser für den Hautstress sind UV-Strahlen, Umweltfaktoren, Alkohol, schlechte Ernährung und psychischer Stress. Deshalb empfiehlt der Dr. Wolff-Wissenschaftler morgens die Anwendung von schützenden Cremes gegen UV-Strahlen und Hautcremes, die freie Radikale in der Haut bekämpfen.
So weit die Meldung. Ich neige ja zu der simplen Frage: Na und? Warum darf die Haut keine Falten bekommen? Eine alte, faltenreiche Haut sieht nach Weisheit aus, die Lebensspuren („Stress“ also) haben sie geprägt.
Außerdem wird in der Meldung das Wort Stress – wie üblich – völlig unterschiedlich verwendet. Natürlich macht es Sinn, seine Haut gegen ein Übermaß an UV-Strahlung zu schützen. Aber kann und muss man sich und die Haut vor psychischem Stress schützen? Es gibt ja auch „Eustress“, ein sinnvolles Maß an Belastung, das zur Persönlichkeitsentwicklung nötig ist. Ganz ausführlich kann man über das Thema Stress bei Wikipedia nachlesen.
Und im übrigen: Klickt man die angegebene Adresse an, die ich hier auch gleich nenne, erkennt man sehr rasch, dass, was als neutrales Forschungsergebnis getarnt ist, eine simple Markenwerbung darstellt. Sie können es also auch gleich bleiben lassen …