Berlin. Viele Menschen wünschen sich, auch im Alter noch aktiv, lebensfroh und vor allem faltenfrei zu sein. Dank der Fortschritte der Medizin ist das heutzutage auch möglich. Ärzte raten jedoch, genau abzuwägen, welche Risiken und Nutzen mit Anti-Aging-Maßnahmen verbunden sind.
Anti-Aging durch Ernährung oder Hormone
Neben den operativen Verfahren zählen auch individuelle Programme wie Hormonbehandlungen oder Ernährungs- und Bewegungspläne zum Anti-Aging. Bei der Behandlung mit Hormonen gehe man davon aus, dass ein Kausalzusammenhang zwischen der Abnahme der Konzentration der Hormone im Alter und funktionellen Einbüßen bestünde, so Dr. Cornelia Jaursch-Hancke von der Stiftung deutsche Klinik für Diagnostik auf dem Forum. In den USA böten Supermärkte einzelne Hormone wie zum Beispiel das Nebennierenhormon DHEA als Mittel gegen Alterungsprozesse an.
Anti-Aging: Hormone nicht immer empfehlenswert
Der Expertin zufolge sei es unbestritten, dass die Serumkonzentration verschiedener Hormone im Alter abnehme. Besonders gut untersucht sei diese Entwicklung bei weiblichen Hormonen bei Frauen. Ab der Menopause werde deutlich weniger Östrogen produziert und in der Folge träten Beschwerden wie Schlafstörungen oder Hitzewallungen auf, denen mit einer Hormontherapie entgegen gewirkt werden könne. „Kosmetische Wirkungen, gutes Aussehen und Anti-Alterungs-Effekte wurden bisher aber nur anekdotisch beschrieben“, sagt Jaursch-Hancke. Überwiegen würden die Risiken wie kardiovaskuläre Erkrankungen und Brustkrebs.
Bei älteren Frauen scheine sich eine Behandlung mit Testosteron aber positiv auf das Wohlbefinden und die Sexualität auszuwirken, so die Expertin. Auch bei Männern sinke die Konzentration von Testosteron im Alter, was häufig zu Diabetes mellitus und Übergewicht führe. Eine Hormontherapie könne auch hier helfen, den Stoffwechsel positiv zu beeinflussen, die Studien dazu seien jedoch noch nicht ausreichend.